Die Ausstellung „Kämpfendes Polen“ wurde vom Büro für öffentliche Bildung des Instituts für Nationales Gedenken sowie vom Regionalbüro für öffentliche Bildung in Lublin anlässlich des 70. Jahrestags der Aktion „Gewitter“ vorbereitet.
Polen widersetzte sich als erstes Land militärisch der Expansion Hitlers in Europa. Nach einem verlustreichen Krieg, der am 1. September 1939 begann, musste sich Polen jedoch, von den Verbündeten Frankreich und Großbritannien im Stich gelassen, dem militärisch überlegenen Gegner geschlagen geben. Am 17. September schloss sich die Sowjetunion der Aggression an und führte im Einvernehmen mit Deutschland eine Teilung des Landes durch. Dennoch hat Polen nicht kapituliert und während der weiteren Jahre des Zweiten Weltkriegs seinen Kampf gegen die Besatzer fortgeführt, um seine Unabhängigkeit wiederzuerlangen.
Noch während der Kämpfe im September 1939 nahm man an vielen Orten des Landes eine konspirative Tätigkeit auf. Ihr Führungszentrum wurde der am 27. September 1939 im von den Deutschen belagerten Warschau gegründete Dienst für den Sieg Polens. Der Dienst für den Sieg Polens wurde bald in Verband für den bewaffneten Kampf und dieser wiederum 1942 in Heimatarmee umbenannt. Von Anfang an formierten sich parallel zu den militärischen Strukturen auch konspirative Zivilbehörden sowie im Untergrund tätige politische Organisationen. Auf diese Weise wurde das Fundament für den Aufbau des Polnischen Untergrundstaats geschaffen, der die Nation im Kampf gegen die Besatzer einte.
1944 führte die Heimatarmee ihre größte Militäroperation mit dem Decknamen „Gewitter“ durch. Sie war gegen sich aus Polen zurückziehende deutsche Truppen gerichtet, wobei man oft die Rote Armee im Kampf unterstützt hat. Einheiten der Heimatarmee rückten in die befreiten Ortschaften ein und demonstrierten ihre polnische Zugehörigkeit, besonders im Osten des Landes.
Die vom Institut für Nationales Gedenken vorbereitete Ausstellung „Kämpfendes Polen“ erinnert an den Polnischen Untergrundstaat, ein einzigartiges Phänomen im während des Zweiten Weltkriegs besetzten Europa. Sie berichtet von den Anfängen der polnischen Konspiration im September 1939, ihrer Entwicklung und unterschiedlichen Formen des im Untergrund geführten Kampfes gegen beide Besatzer, die Deutschen und die Sowjets. Mit Hilfe von Archivfotos und Dokumenten aus dieser Zeit zeigen wir die wichtigsten Ereignisse aus landesweiter und regionaler Perspektive.